Juni 2025
Fahrtenbericht Frankreich:
Um einen neuen Fluss auszuprobieren, ging es für ca. 15 AKV-Freizeitpaddler*innen auf die lange Reise ins Zentralmassiv nach Frankreich. Auf dem Weg dorthin legten wir am Wildwasserkanal in Hüningen und im Berner Oberland einen Zwischenstop ein.
Freitag, 23.05: Ankunft am Campingplatz „Du Canal“ nach viele Kreisverkehren am Freitagabend.
Samstag, 24.05: Mit gepackten Zelt sind wir um 09:30 vom Campingplatz losgefahren und waren pünktlich zum Ticketverkauf um 10:00 am Hüninger Wildwasserkanal. In vielen Surfstellen tobten wir uns 2 1/2 Stunden (Preis pro Nase 7,00€) aus. Es waren am Samstag zwar auch viele anderen Paddler am Kanal, aber es hat trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Der Hüninger Wildwasserkanal ist zwar etwas weniger wild als der Eiskanal, bleibt aber mit seinen klaren Kehrwassern und unzähligen Surfwellen sehr positiv in Erinnerung.
Kämpferischer Schwan: Nach dem Wildwasserkanal kann man im Zahmwasser wieder hochpaddeln. In diesem Teil hat ein Schwanenpaar gebrütet und seine Jungen vor den Heerscharen an bunt gekleideten und in Plastikbooten ankommenden Paddlern „beschützt“. Nach dem Prinzip „Angriff ist die beste Verteidigung“ hieß es für die Paddler ein kurzer Sprint, um Reis aus vor den sich den aufplusternden Schwan zu nehmen.
Nach kurzer Pause ging es weiter zum Campingplatz Frankhauser nach Zweisimmen in die Schweiz um dort zügig die Zelte aufzubauen um an nächsten Tag auf Saane/Simme paddeln zu gehen.
Sonntag, 25.05: Werner, Markus, Ludwig und Wolfgang wagen sich auf zur „Saane“. Diese war landschaftlich schön, wildwassertechnisch bei dem Wasserstand (26 cm), aber nicht spektakulär.
Der Rest ist die Simme von Boltingen bis Erlenbach mit 10 m3 gefahren. Der Wasserstand war trotz knapp über Niedrigwasser ausreichend und vor allem der wunderschöne ca. 2-3 km langer Abschnitt im WW III hat uns alle im positiven Sinne überrascht. Auch die restliche Strecke war schön zum fahren. Auch die Saane-Menschen machen mit Oli und Lorenz noch einen Good Afternoon Run. Am Abend konnten wir uns in dem Aufenthaltsraum beim Playboy-Flipper-Spiel, Kicker und Nudeln etwas aufwärmen bevor es in den Schlafsack bei ca. 8 Grad Celsius für die Nacht geht.
Montag, 26.05: Es steht die lange Autofahrt bis zum Allier auf dem Campingplatz Municipial in Alleyras an. Leider geht irgendeine Seuche um und so werden im Laufe der Tage unterschiedliche Personen krank und teilweise wieder gesund.
Ludwig, Wolfgang, Werner und Marcus sind etwas früher angekommen und probieren direkt den Abschnitt von Monistrol-Prades aus. Irgendwie dauert es länger als erwartet und die vier gehen um 21:30 Uhr vom Wasser.
Besonders hervorheben möchte ich die Campingplatzbesitzerin in Alleyras, Estelle. Sie war uns über die Tage eine sehr gute Gastgeberin, die uns Tipps mitgegeben hat, eigenen Ziegenkäse geschenkt hat und mich (Oli) zuverlässig an die Brotbestellung erinnert hat, wenn es mit dem paddeln wieder länger ging als gedacht. Der Campingplatz ist sehr schön ruhig gelegen und wir haben uns dort sehr wohlgefühlt.
Dienstag, 27.05: Nun mit der ganzen Gruppe auf den Abschnitt Monistrol-Prades bei leider sehr wenig Wasser (9,5 m3). Das erste Drittel zeigt sich im schönen Wildwasser mit vielen Spielstellen bis wir zu einer traumhaften Stufe kommen bei der wir unsere Pause mit Wurfsacktraining machen.
Zu der Stufe ein kleiner Kommentar. Bei dem Wasserstand war die sauberste Linie auf den Stein auf der rechten Seite zu schanzen um dann nahezu trocken unten anzukommen.
Für alle anderen gibt es die „Lorenzsche Technik. Es wird benötigt: ein Boot mit wenig Volumen, ausgestreckte Arme mit Paddel in der Luft, etwas Anlauf und pfeilgrad ins luftige Wasser.
Nach der Stufe kommt (leider) eine lange Strecke im überwiegenden Zahmwasser, jedoch wie immer landschafltich sehr schön.
Nach einem langen Paddeltag ca. 6 Stunden auf dem Bach, gibt es am Abend leckeres Curry mit Reis und die Erkenntnis, dass Maxi sein Handy zu 99 % Wahrscheinlichkeit an der Pausenstelle verloren hatte. Da keine Straße, Weg oder auch nur Trampelpfad zum Bach führt, steht die Tourenplanung für den morgigen Tag.
Mittwoch, 28.05: Der größte Teil der Gruppe spielt sich den Bach herunter bis zum Handy vom Maxi, am Ende des „Ziehweges“ wartet Marco mit kühlem Bier – herrlich.
Werner, Marcus, Ludwig und Wolfgang fahren die obere Strecke von St. Etienne du Vigan bis Chaperauroux, welches als WW III-IV mit einer V/unfahrbaren Stelle in der Riverapp hinterlegt ist.
Eine Stelle wird umtragen, der Rest ist gut fahrbar, wobei auf Grund des niedrigen Wasserstandes wenig Wasserdruck da ist.
Am Abend gibt es lecker Käsespätzle und Waffeln aus dem Lagerfeuer, bis alle hundemünde ins Zelt fallen.
Donnerstag, 29.05: Pausentag: Während es Marco, Alex, Max, Julia und Oli aufs Wasser zieht mit Ausstieg am Campingplatz (Chapearoux – Pont d´Alleyeras, 17 km, WW II) erkundet der Rest der Gruppe die Gegend. Lorenz und Wolfgang gehen Radeln. Steffi, Jonas, Corny und Maxi machen einen Klettersteig und der Rest schaut sich im Ort um bei Livemusik und einem Markt mit frischen Obst und Gemüse.
Am Abend waren in der benachbarten Ferienanlage beim Buffet für 25 € pro Person – inklusive Wein, was auf große Begeisterung stieß. Nach einigen Karaffen Wein schwangen wir das Tanzbein und versuchten noch den ein oder anderen Linedance, angeleitet von einer Reisegruppe Ü70.
Freitag, 30.05: Die Gruppe fährt den oberen Teil von Langogne – Joncheres bei leider immer noch wenig Wasser (ca. 5 m3). Die ersten ca. 7 km sind im WW II, mit einer netten Bootsrutsche, am Schluss zieht die Schwierigkeit etwas an. Nachdem die Profis vorgestern die Strecke von St. Etienne du Vigan – Joncheres schon gescoutet haben, trauen wir uns auch diesen Teil zu. Die schwierigste Stelle (vermutlich der „La Triple Chute“ also „dreifacher Wasserfall) war bei dem Wasserstand auch gut fahrbar.
Samstag, 31.05: Auf Grund des Wasserstandes, und der sehr langen Heimreise entschlossen wir bereits am Samstag den Rückweg anzutreten. Mit einem Zwischenstop in Le Puy für Kirchenbesichtigung und Eisverkostung fuhren wir die knapp 900 km zurück nach Augsburg.
Fazit: Es war eine gelungene Ausfahrt mit vielen neuen Flüssen und Überraschungen. Leider hatten wir mit dem Wasserstand kein Glück, dies ließ uns aber die Laune nicht verderben.
Paddler*innen: Jonas, Uli (nur Hüningen und Schweiz), Lorenz, Werner, Ludwig, Wolfgang alias Womme, Alex, Steffi, Max, Maxi, Anette, Marco, Corny, Marcus, Julia, Oli (Fahrtenleiter).